Was macht eine gute Webseite aus? Natürlich, die guten Inhalte. Was aber um die Jahrtausendwende als gute Webseite gegolten hat, wird im Jahr 2019 höchstwahrscheinlich weder Suchmaschinen noch Nutzer ins Schwärmen bringen. Schauen wir uns mal an, worauf zu achten ist, um hochwertige Inhalte zu schaffen und gleichzeitig ein gutes Google-Ranking zu erzielen.
Altes SEO: Google-Algorithmen überlisten
Man mag sich hier an die fragwürdigen Techniken aus der nahen Vergangenheit erinnern. Inkohärente Haufen von Keywords in Seitenfusszeilen, Spam-Kommentare zum Link-Building, Einsatz von Copy-and-Paste Inhalten. Diese und andere Missbräuche stammten aus dem Bestreben, Google-Algorithmen zu überlisten. Dies hat auch funktioniert, doch seit 2011 werden solche Vorgehensweisen von Google abgestraft.
Mit dem alten SEO-Verfahren wurden die Nutzerbedürfnisse manchmal völlig ignoriert. Man konzentrierte sich darauf, Seiteninhalte mit möglichst vielen Keywords vollzustopfen, um jeglichen Traffic zu generieren. Dabei wurde der Qualität und der Lesbarkeit vom Content oftmals wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Ein solcher Ansatz ist oberflächlich, und es lässt sich davon nur kurzfristig profitieren, denn auf diese Weise überoptimierten Seiten treffen kaum Nutzererwartungen.
Neuer Ansatz: Users zuerst
Mit jedem Algorithmen-Update von Google wird bezweckt, den Nutzern die passendsten Suchergebnisse anzubieten, indem mehr Wert auf die Analyse von Sprache und Semantik ihrer Suchanfragen gelegt wird. Seit dem 2013 Hummingbird-Update interpretiert Google die Bedeutung des gesamten Suchausdrucks (nicht mehr nur der einzelnen Wörter) und analysiert die Inhalte der individuellen Seiten einer Web-Ressource, um den Nutzern die kontextuell relevantesten Informationen auszuliefern. Seit dem 2015 implementierten RankBrain-Update nutzt Google die künstliche Intelligenz, die die neuen Suchbegriffe den schon verwendeten zuordnen kann, um die Absicht des Nutzers besser zu verstehen.
Dank diesen Änderungen hat sich der Fokus der SEO-Bemühungen von Keywords auf Nutzerbindung verschoben. Beim Google-Ranking werden die Seiten bevorzugt, die den Google-Suchenden gewünschte Informationen sowie reibungslose Nutzererfahrung bieten können. Daher ist nun erwünscht, eine holistische SEO-Strategie für den Ausbau eigener Web-Präsenz zu verfolgen.
Hauptbestandteile einer holistischen Strategie
Der holistische Ansatz erfordert, mehrere Aspekte im Blick zu halten, damit die Nutzer die beste Erfahrung bei einer Seite bekommen.
Technisches SEO
Ein umfangreiches Thema an sich ist, dass die technische Seitenoptimierung die unentbehrliche Voraussetzung für weitere Verbesserungen ist.
Um gut bei Google zu rangieren, muss die Webseite wenigstens folgendes enthalten:
- Klare URLs, die sowohl für Menschen Sinn machen als auch für das Google-Bot erreichbar sind.
- Richtige Title-Tags und Meta-Description, mit denen das Suchergebnis ansprechend aussieht.
- Responsive Version für Mobilgeräte.
- Kurze Download-Zeit (für beides, Desktop- und Mobilversionen.)
- Gut strukturierte Inhalte, über die man leicht navigieren kann.
- SSL-Zertifikat für eine sichere HTTPS-Verbindung.
- Korrekte 301-Redirects (im Fall eines URL-Wechsels.)
Intelligenter Umgang mit Keywords
Es ist nicht mehr das Ziel, möglichst viele Keywords auf der Seite aufzulisten, sondern diese in Einklang mit der Absicht des Nutzers zu bringen. Es ist demnach empfehlenswert, Ihre primären Keywords je nach Zweck zu gruppieren, der vom Nutzer verfolgt wird. Wenn es beispielsweise um den Verkauf von Gartenpumpen geht, recherchieren die Nutzer wahrscheinlich danach, welche Modelle es gibt, wer sie herstellt, welche Leistung sie erbringen, für welchen Zweck sie eingesetzt werden können, wieviel sie kosten, wo kann man die bestellen kann usw. Solche Fragestellungen sowie das Wissen Ihrer Zielgruppe werden Ihnen dann bei der Content-Erstellung sicher helfen. Mit einem solchem Denkvorgang lassen sich auch viele Long-Tail-Keywords (aus mehr als 2 Begriffe) entdecken, die Nutzerwünsche gezielt treffen.
Content spielt die erste Geige
Qualitätscontent ist für Ihr Ranking entscheidend. Schreiben Sie Ihre Inhalte zuerst mit dem Anliegen, den Lesern Nutzen zu bringen. Stellen Sie sich nicht ausschliesslich auf die Keywords ab. Versuchen Sie, das Thema so ausführlich wie möglich zu behandeln, aber halten Sie sich immer an die Nutzererwartungen. Es ist durchaus angesagt, Ihr Content mit Bildern, Videos und andere Rich-Media zu unterstützen. Dadurch steigern Sie die Nutzerbindung zu Ihrer Seite, was auch von Google positiv bewertet wird.
Die Google-Algorithmen sind schon weit in der Spracherkennung fortgeschritten. Sie erkennen nicht nur verschiedene Wortkombinationen eines Begriffs (man braucht nicht mehr dieselben Begriffe mit unterschiedlicher Wortstellung und Schreibweise mehrmals im Text einzufügen), sondern sie verstehen auch die Zusammenhänge zwischen Wörtern, Themen und Konzepten. Deswegen sollen Sie auch Begriffe in Ihren Texten verwenden, die auch bei anderen Beiträgen zum selben Thema häufig vorkommen. Dies unterstützt Ihr Ranking.
SEO mit anderen Kanälen bündeln
Ein massenhafter Kauf von dubiosen Backlinks schafft es seit langem nicht mehr, Ihr Ranking zu begünstigen. Ganz im Gegenteil hierzu sind Verweise von hochwertigen und vertrauenswürdigen Domänen zu Ihrer Seite sehr nützlich. Der Traffic aus Sozial-Netzwerken hilft ebenso, Ihre Positionierung zu stärken. Wenn Sie ihre SMM und SEO-Anstrengungen vereinen, gewinnen Sie nicht nur mehr engagierte Besucher, sondern erfahren auch mehr über Ihre Zielgruppe.
Wird zusätzlich PPC-Werbung auf Ihrer Seite betrieben, können SEO- und Werbeaktivitäten in Synergie zusammenwirken. Der Vorteil ist, dass Ihre Seite sowie in der organischen als auch in den bezahlten Suchergebnissen erscheint und damit mehr Traffic generiert. Darüber hinaus kann man bei der PPC-Kampagnenverwaltung reale Suchanfragen von Nutzern ansehen, Remarketing zur besseren Nutzerbindung ausnutzen sowie neue Content-Ideen testen.
Der holistische Ansatz zum SEO sieht vor, sich um mehrere Facetten der Optimierung simultan zu kümmern. Diese Strategie fordert Zeit und Mühe, aber dadurch können langfristig eine gute Position bei Google-Suchergebnissen, hochwertigen Traffic und hohes Nutzer-Engagement erzielt werden.